Kinderrechte
Das Kita-Jahr 21/22 stand bei uns ganz im Zeichen der „Kinderrechte“.
Kinderrechte… Heißt das, Kinder dürfen alles? Bedeutet es, Kinder dürfen sich etwas wünschen? Wer Rechte hat, hat auch Pflichten? Darf man Rechte zur Strafe streichen?
Auch uns im Team hat das Thema zunächst „intern“ beschäftigt. Abläufe, Strukturen und die eigene Haltung wurden hinterfragt und weiterentwickelt. Nun war es an der Zeit, das Thema auch gezielt mit den Kindern zu bearbeiten. Dafür konnten wir eine Kooperation mit dem Kinderschutzbund SH aufbauen und am 21.04.22 fand nun unser erster „Kinderrechte-Tag“ in der Kita statt. Ein Vormittag an dem die Kinder eingeladen waren, diesen abstrakten Begriff „Recht“ mit allen Sinnen zu erforschen.
An sieben verschiedenen Stationen konnten die Kinder spielen, erkunden, ausprobieren. Es fand teilweise auch ein sehr differenzierter Gedankenaustausch statt. An der Station „Zugehörigkeit“ konnten die Kinder mithilfe von Vorlagen Familienbilder kleben und malen. Als Beispiel ein Gesprächsausschnitt:
Ein Mädchen brauchte ganz viele Katzen für ihr Bild und erklärte, dass ihre Oma Katzen hat.
Ein anderes Mädchen meinte dazu, dass die Oma ja gar nicht bei ihr wohnt, worauf das andere Mädchen erwiderte: „Das ist aber meine Familie.“
An jeder Station gab es eine Perle, so dass die Kinder am Ende mit dem dazugehörigen Gummiband ein Armband mit nach Hause nehmen konnten. Ein guter
Anlass, auch Zuhause mit den Kindern über den Tag ins Gespräch zu kommen.
Einige (zumeist jüngere) Kinder konnten das Thema noch nicht erkennbar begreifen. Einige Kinder hatten eine ganz klare Meinung und Vorstellung zu den Rechten der Kinder. So berichtete ein Vater, dass seine Tochter sich nach dem Kinderrechte-Tag vor ihm aufbaute mit den Worten „Über mein Leben bestimme ich!“
Ein Tag, ja selbst ein Jahr, wird nicht sicherstellen, dass alle Kinder zu ihrem Recht kommen. Aber es gibt einen Anstoß die eigene Haltung zu überdenken, Abläufe und Strukturen zu überprüfen, miteinander in Austausch zu gehen und den Kindern auf einer anderen Ebene zu begegnen.